Woche 04 1999
Carl Canows Selbstporträt von 1855, das Original befindet sich im Besitz des Stadtgeschichtlichen Museums Wismar „Schabbellhaus“. Carl Canow wurde 1814 in Wismar geboren, er stammt aus einer Schusterfamilie, schon sein Urgroßvater war Schuster. Es waren sehr ärmliche Verhältnisse, in denen Carl aufwuchs, denn Flickschusterei brachte wenig ein, deswegen waren die Eltern sicherlich über die Anlagen des Sohnes zum Zeichnen und Malen nicht begeistert. Eine akademische Ausbildung als Maler, das heißt sein Studium in Berlin (1837–1840), konnte für Carl Canow nur Wirklichkeit werden, weil er zu dieser Zeit durch seine Arbeiten schon viele Menschen für sich gewonnen hatte, welche ihn dann auch finanziell unterstützten. Zu den Wismarer Förderern gehörte unter anderem die Familie Crull. 1840 kehrte Canow in seine Vaterstadt Wismar zurück, in der er dann dreißig Jahre hauptsächlich als Porträtmaler wirkte. Der unvergessene Hermann Rhein (Wismarer Buchhändler und Antiquar) nannte ihn „einen wesentlichen Meister mecklenburgischer Porträtkunst“. Auf der Höhe seines Ruhmes machte Carl Canow am 30. Oktober 1870 seinem Leben ein Ende.