Woche 13 1999
Im „Dreigiebelhaus“, Am Markt 4, betrieb die Kaufmannsfamilie Goetze zunächst ein „Manufaktur-Waren-Geschäft“ und später eine Kaffee-Handlung. Wohl 1928 ließ Erich Goetze, der übrigens auch die Firma Darboven in Wismar vertrat, das Haus von Maurermeister Robert Hartig aus der Baustraße neu verputzen. Zuvor fertigte Fotograf Ferdinand Hahn diese Meßbildaufnahme an.
Zu diesem phantastischen Bild läßt sich natürlich noch mehr sagen: Im Hintergrund ist der Treppengiebel des kurz zuvor in Ziegelmauerwerk neu errichteten Hauses Hegede 3 zu sehen. Dort befand sich eine Kaffeehandlung der Firma Thams & Garfs. Goetze ließ bei der Rekonstruktion seiner drei Marktgiebel auch die hier lückenhaften Zahlenanker (rechts: 1746) wieder ergänzen, die erkennen lassen, daß das Haus wohl um 1790 (links) aus drei schmalen Giebelhäusern an Stelle der ursprünglichen Marktbuden zusammengefügt worden ist. Die Schauseite zum Markt ist bis heute, auch im Zuschnitt der Fenster im Erdgeschoß, fast unverändert. Ferdinand Hahn muß für die Aufnahme ein Gerüst benutzt haben, denn der optische Mittelpunkt befindet sich etwa beim Mittelfenster der ersten Etage.