Woche 10 2002
Fast könnte man meinen, die hanseatischen Spaßvögel hätten einem Ehrenmitglied ihrer Zunft mit dieser Straße ein Denkmal gesetzt. Doch die Chronik weiß es besser. Denn nicht auf Heini Scheuer, der als ein Wismarer Original Mitte des letzten Jahrhunderts für Gesprächsstoff sorgte, sondern auf eine um 1400 hier ansässige Familie Schür oder Schüre geht der Name Scheuerstraße zurück. Die Speicherhäuser und das Traufenhaus aus dem 17. und 18. Jahrhundert erfreuen uns immer noch und vermitteln einen lebendigen Eindruck von der einstigen Größe der alten Seehandelsstadt. Und welcher Zufall hat das arrangiert? Ausgerechnet vor der Firma „Hartwig & Ulrich“, die als Reparatur-Werkstatt, Vulkanisier-Anstalt und Fahrschule das kommende Automobil-Zeitalter vertritt, steht das vierspännige Pferdefuhrwerk als wollte es trotzig verkünden: so schnell werden wir nicht aus dem Stadtbild verschwinden.