Woche 16 2002
Wohl bekommt’s, meint August Beguhl auf diesem Bild. Nach einem erfrischenden Bad in den salzigen Fluten haben Geist und Seele natürlich auch eine Stärkung verdient. Der unternehmungslustige Mann übernahm nach der Ära des Hammerschen Badeschiffes (1821–1849) vor Wendorf 1859 die so genannte „Schillingsbadeanstalt“ (Eintritt 1 Schilling) und ließ sich auch durch Rückschläge nicht in die Knie zwingen. Nach der Sturmflut vom 24. August 1864 baute er das zerstörte Badeparadies gemeinsam mit seinem Kompagnon Joachim Ewert wieder auf, transportierte ab 1865 seine Gäste sogar mit dem Schraubendampfer „Nymphe“ dreimal täglich vom Wassertor nach Wendorf. Auch nach der vernichtenden Jahrhundertflut von 1872 und den 1880 beginnenden Baggerarbeiten war für ihn nicht Schluss. Hieß es nicht: Bad, Wein und Weib erquicken den Leib? So eröffnete der unverwüstliche Bademeister einfach am anderen Ufer an der Koggenoor eine Damenbadeanstalt.