Woche 06 2002
Die Dankwartstraße vor über 100 Jahren. Verschlafen liegt sie da in der Nachmittagssonne. Die Pferdefuhrwerke mussten leicht bergan fahren, wenn sie vom Mecklenburger Tor in Richtung Markt wollten. Und der Wagen ganz hinten mit dem riesigen Fass, damals keine Seltenheit in einer durstigen Hafenstadt, wäre heute der Clou jedes Heimatmuseums. „Einige zwanzig Namen“ hat man der Straße im Verlauf ihrer langen Geschichte gegeben, wie der Chronist Gustav Willgeroth vermerkte. Und an so manchem Haus, das wir hier sehen, können wir heute noch vorbeischlendern, wenn es inzwischen auch einige kosmetische oder bauliche Veränderungen gab. Das Gebäude ganz rechts etwa ist heute noch wiederzuerkennen, während seine beiden Nachbarn mittlerweile ein drittes Stockwerk erhielten. Nur das vierte im Bunde trägt nach wie vor seinen schlichten Dreiecksgiebel. Es beherbergt heute das „Rialto“, das mit venezianischer Gastlichkeit zum internationalen Flair Wismars beiträgt.