Woche 51 2003
Die astronomische Uhr von St. Marien, die Wismarer „Wunderuhr“, gehörte zu den bedeutendsten Zeugnissen mittelalterlicher Uhrmacherkunst. Sie wurde im April 1945 endgültig zerstört, nachdem sie zwei oder drei Jahrhunderte ein Schattendasein geführt hat. Das Kunstwerk befand sich zwischen den beiden östlichen Pfeilern des Chorumganges, Rücken an Rücken mit dem Hauptaltar. Per Vertrag vom 4. August 1542 verpflichtete sich Meister Michell Saygher, Seygermaker (Uhrmacher) aus Parchim zum Bau dieser 24-Stunden-Uhr mit Stundenschlag. Dafür erhielt er 100 Gulden oder 150 Mark sowie 1/2 Last bestes schwedisches Eisen. Die Turmuhr von St. Marien, für die der schwedische Generalmajor Helmut Wrangel 1647 das Zeigerwerk stiftete, konnte 1981 erneuert und in Gang gesetzt werden. Das Glockenspiel erklingt wieder seit Oktober 1982.