Woche 41 2003
Wir haben die Altstadt Richtung Westen verlassen. Dort, wo heute die Werftstraße nach rechts abbiegt, liegt „Sankt Jacob“: Um 1360 wurde hier, weit vor den Toren der Stadt, ein Siechenhaus für Leprakranke errichtet, das samt seinen damals unheilbar erkrankten Insassen unter dem Schutz des Heiligen Jakobus stand, der als Patron der Pilger verehrt wurde. Die Versorgung erfolgte durch die Mönche des Grauen Klosters. Das mittelalterliche Leprosorium war von ausgedehnten Ländereien umgeben. Nach der Reformation und der Auflösung der Klöster wurde das Anwesen 1552 von der Stadt verpachtet und zu einem stattlichen Gutshof mit Ackerbau und Viehzucht ausgebaut. Zwischen Koggenoor und Lembkenhof gelegen, verlor es aber mit der Stadterweiterung ständig an Grundfläche. Die Villen an der Lübschen Straße, die Bebauungen am Wendorfer Weg und an der Koggenoor forderten Ackerland. Der letzte Pächter von 1909, Wilhelm Schmidt, gab 1937 schließlich auf.