Woche 05 2004
Wir sind in der Baustraße angekommen, die schon 1290 in den Wismarer Annalen genannt wurde, und blicken auf den schmalen Anstieg zur Südseite der gewaltigen Georgenkirche. Das kleine Fachwerkhäuschen linker Hand war der Stall des Fuhrunternehmers Schuhmacher und die Mauer gegenüber die Begrenzung von Hausgärten. Schon 1464 hatte dieser Durchgang seinen originellen Namen weg: Glatter Aal. Die Bezeichnung soll auf einen Volkswitz zurückgehen. Mag dieser auch vergessen sein, Spaß hatten Korl, Hein und ihre Freunde hier später allemal, vor allem im Winter, wenn aus dem Verbindungsweg eine beliebte Rodelbahn wurde. Aber auch in anderen Jahreszeiten verwandelte sich der Anstieg durch Regen oder nasses Herbstlaub zum Schrecken älterer Bürger leicht in eine Schlitterpartie. Inzwischen hat man die Gefahrenquelle beseitigt und am unteren Ende des Glatten Aals eine Freitreppe angelegt. Wintersport ade! Aber ob die Computerkids von heute das überhaupt vermissen?