Woche 09 2004
Wer ganz in di verwöttelt is,
de kümmt nich los, den’ höllst du wiß.
Doch wer sick vun di los hett räten,
de kann di keinen Dag vergäten.
Auf wen treffen diese Worte von Ernst Boldt aus „Wismar 1229 – 1954“ wohl mehr zu als auf die Altschülerschaft der 1892 gegründeten „Großen Stadtschule“, die wir hier sehen? Alle zwei Jahre zieht es sie zurück an den Ort ihrer Schulzeit, ihrer Jugenderinnerungen. „Die Große Stadtschule ist immer ein geistiges Zentrum dieser liebenswerten, wunderschönen alten Stadt gewesen“, schrieb die ehemalige Schülerin und heutige Bürgermeisterin Dr. Rosemarie Wilcken im Jahre 1991. Das ist weit mehr als nur lokaler Stolz. Schließlich beherbergte der neugotische Bau mit seiner wertvoll ausgestatteten Aula in der ersten Etage um 1900 die größte höhere Knabenschule in ganz Mecklenburg und wurde von den Behörden des Deutschen Reiches gar in die Kategorie „Besonders bedeutende Schule“ eingestuft.