Woche 01 2005
So eine verwinkelte Situation ist weder für Touristen noch für Schönwetterfotografen ein Motiv. Das um 1940 entstandene Bild stammt vom ehemaligen Wismarer Stadtbaurat Arthur Eulert, der hier mit dem Blick des Dokumentaristen intime Perspektiven der Altstadt festhielt. Turm, Dachreiter und Strebepfeiler von St. Marien verraten den Standort: die heutige „Ecke Kloppenburg“. Damals befand sich im Eckhaus links, Am Markt 12, der Sitz der NSDAP-Ortsgruppen. Das „Deutsche Haus“ daneben war ein Hotel. Die Person mit dem Handkarren illustriert anschaulich den Spitznamen der Stadt in der Kriegs- und Nachkriegszeit: „Wismar, die Stadt der Ziehwagen“. Heute fahren hier jene Busse entlang, die ihre Touristen dann am Markt in das Abenteuer Wismar entlassen.