Woche 12 2005
Gardinenpredigt ist nachts, sagt das Sprichwort. Aber wer denkt bei diesem Anblick schon an das Donnerwetter der Ehefrau. Im Gegenteil. Hier ist aus dem einstigen Bettvorhang ein reich bestickter Fensterschmuck geworden, der sagen will: Seht her, uns geht es gut! Die weißen, frisch gestärkten Gardinen der Beletage sind zweifellos der Blickfang dieses um 1928 entstandenen Fotos, zumal das düster wirkende Erdgeschoss gerade leer gezogen war, damit Walter Löffelbier, der seit 1919 in der Bademutterstraße 24 sein Elektro-Installationsgeschäft betrieb, hier zwei große Schaufenster samt Mitteleingang schaffen konnte (vgl. 2002, 31. Woche). Auch dieses Haus Lübsche Straße 12, früher Nr. 16, hat alle Wirren der Geschichte überstanden und präsentiert sich heute mit einer freundlichen hellen Fassade.