Woche 24 2005
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es noch Kuhhirten, in dieser Gegend „Kohheirer“ genannt. Ihre Lieblingsbeschäftigung beim Hüten war das Schnitzen von Butterformen. Sie waren oft Zielscheibe des Spotts. Brachte eine Frau ein Kind mit in die Ehe, sagte man „kriggst glik ’n Kohheirer mit“. Haut auf gekochter Milch war „den Kohheirer sin Hemd“. Hatte ein Kartenspieler ein gutes Blatt, hieß es „dor kann uns Kohheirersmudder ok mit spälen“. Wir blicken von Südwesten auf das teilweise sumpfige Gelände, das von alters her Weideland war. Es heißt immer noch „Kuhweide“, ihr südlicher Zipfel „Lübsche Thorweide“. As Korl noch lütt wier, hett sien Vadder em an den Gasgraben för den „Moormann“ grugen makt. As Korl denn Vadder wier, hett he dat mit siene Kinner äbenso makt. Siene Enkelkinner sünd hüt all kläuker, se glöben em dat Spijök nich.