Woche 31 2005
Der Bernier‘sche „Krabbenkrug“ stand gleich rechts am Dorfeingang von Redentin. Ebenso wie Grönings Garten, Rotentor, Bernittenhof, Wendorf, Lübscheburg, Weißer Stein und andere kleine Gaststätten war er ein beliebtes Ausflugsziel der Wismarer, die sonntags ein wenig Landluft schnuppern oder „Danz up de Deel“ erleben wollten. Der Name erinnert an eine Zeit, als es Krebse noch in großen Mengen gab und „ganze Wagenladungen von Krebsen auf den Märkten zum Verkauf gebracht“ wurden. Besonders begehrt war der „Bodderkräwt“, der nach der Häutung im Sommer eine besonders weiche Schale hatte. Man sagte: Wenn dei Hawer anfängt tau scheiten, fängt dei Kräwt an
tau krupen. Oder: Wenn dei Arwt bläuht, krüppt dei Kräwt. Dann begann die Krebsfischerei. In den 1990er-Jahren verviel das Gebäude, ein Brand besorgte den Rest. Heute steht dort ein schmuckes Wohnhaus und Redentin ist längst ein Ortsteil von Wismar.