Woche 50 2005
Was wäre ein zünftiger Weihnachtsmarkt ohne Kinderkarussell? Das Foto zeigt den Wismarer Schausteller Johannes Seeler (1900-1977), der mit seiner Frau Elisabeth, geb. Soetebier (1908-1941), sein „Rundfahrgeschäft“ aufgebaut hat. Dat wier Seelers ierstet Pierdkaressell. Ab 1914 im Betrieb der Eltern tätig, erwarb er es 1927 mit Orchestrion. Am Kriegsende zerschlugen Besatzer Karussell und Orgel in Warin. Den Rest besorgten Anwohner aus der Umgebung. Das Bodenkarussell wurde angeschoben und durch ein Pony gedreht. Die Holzpferde weisen auf den Ursprung des Karussells, den ritterlichen Wettstreit im Ringelreiten, im Ringstechen nach Türkenköpfen und Rolandsfiguren im Mittelalter. Die ersten neuzeitlichen Karussells waren noch mit einem Ringstechen verbunden. Vadder Seeler, der drei Karussells nacheinander besaß, haben viele Wismarer in guter Erinnerung, die als Kind selbst oder später mit dem eigenen Nachwuchs damit fuhren. Sein Enkel Reinhard Fick stellte dieses Foto aus den 1930er-Jahren zur Verfügung.