Woche 05 2006
Einen Schönheitspreis hat dieser Bahnübergang Poeler Straße zwar nie verdient, doch war er ein Symbol für das städtebauliche und wirtschaftliche Wachstum Wismars. Denn hier, wo 1870 das ehrwürdige Poeler Tor abgerissen wurde, auch um Platz für die erweiterte Anbindung des expandierenden Hafens an den 1857 fertig gestellten Bahnhof und das nationale Eisenbahnnetz zu schaffen, erhielt das erste Gleis von 1855 nach und nach parallele Schienenstränge zur Bewältigung des wachsenden Güterverkehrs. Der so entstandene Mehrfach-Bahnübergang, in den letzten Jahrzehnten als „schlechtester in ganz Deutschland“ von allen Verkehrsteilnehmern gefürchtet, wurde 2005 durch Entfernen einiger Schienen und neuen Straßenbelag endlich zu einer fuß- und reifenfreundlichen Zone. Das Foto entstand vor 99 Jahren, als die Wismarer Jungen Korl und Hein noch den beiden Mädchen im Vordergrund hinterher schlichen. Was interessierte sie auch der Speicher der Fa. Carl Jahncke zur Linken, die seinerzeit mit Sämereien, Getreide und Futtermitteln handelte.