Woche 52 2006
In Zeiten zunehmender Wetterkapriolen soll auch an Katastrophen erinnert werden, mit denen unsere Vorfahren fertig werden mussten. Von einer der schlimmsten berichtete die Sturmflut-Tafel von 1872 am Grabentor in der Nähe des Wasserturms am Lindengarten. Die Sturmflut vom 13. November 1872 übertraf an elementarer Kraft alle Sturmfluten der Jahrhunderte davor und verursachte an der Ostseeküste Mecklenburgs und Vorpommerns schwere Zerstörungen. Auch in Wismar überschritt die Flut die magische 3-Meter-Grenze. Das dem Hafen benachbarte Gelände, große Teile der Faulen Grube, der Neustadt, der Breiten Straße und des Spiegelbergs, die Halbinsel mit dem Baumhaus, die Promenade bis zum Bahnhof und die Frische Grube standen unter Wasser. Ebenso die Kachelfabrik auf dem Haffeld, die Chaussee nach Lübeck und der Weg nach Poel. Heute gibt es in Wismar zwei Flutmarken, eine am Baumhaus mit 3,06 Metern, die andere am Zeughaus.