Woche 19 2007
Am 17. August 1901 wurde diese Ansichtskarte von der Heinrich-Scharff-Straße abgeschickt. Mit ihr hatte sich der Bauunternehmer Heinrich Scharff seinerzeit selbst ein Denkmal gesetzt. Von diesen vier- bis fünfstöckigen Mietshäusern mit Mansardendach ist im 2. Weltkrieg nichts übrig geblieben. Wo die Kleingärten zu sehen sind, befindet sich heute ein Parkplatz. Hinter der Häuserzeile verläuft die Turmstraße und im Hintergrund ragt die Spitze des Gefangenenturms hervor, der knapp sechs Jahre später, am 10. Juni 1907, bei einem Gewitter abends von einem kalten Schlag getroffen wurde, der nicht nur Teile des Daches abdeckte und Zellenwände durchlöcherte, sondern auch alle im Balkenwerk nistenden Stare tötete und sie mit samt ihren Nestern auf die Straße schleuderte. Das Schutzgitter am Turm verhinderte zum Glück Schlimmeres, da es die meisten herabfallenden Steine auffing.