Woche 24 2007
Wir sind in den Badstaven eingebogen, stehen auf der Kreuzung zur Wallstraße und haben sowohl St. Marien im Hintergrund als auch St. Georgen rechts davon im Blick. Seit 1475 nachweisbar, wurde die Straße nach einer Badestube benannt, die wie anderswo auch ein Ort der Geselligkeit oder ein Hort der Sünde war, je nachdem, wie man es interpretiert, dass sich dort anno tobak „Knechte und Mägde, jung und alt, Mönche und Taugenichtse, Huren und Buben, Kranke, Lahme und Gesunde“ zugleich vergnügten, getreu dem alten Sprichwort: Bad, Wein und Weib erquicken den Leib! Allerdings verführte das gemeinsame Ablegen von Kleidung, Hab und Gut auch andere Sünder, wie das „Wismarer Verfestungsbuch“ bezeugt, denn: Es stiehlt sich am besten, wenn man nicht weit langen muss.