Woche 42 2007
Rechts am Ende der Großschmiedestraße erhebt sich der „Gefangenenturm“, wie er hier heißt, der unweit des Altwismartores stand. Erbaut wohl noch vor 1353, war er in ältester Zeit auf primitivster Ebene das, was man heute Justizvollzugsanstalt nennt. Bis 1866 diente er als Gefängnis. Da es dafür keinen geregelten Terminus gab, wurde es in Mecklenburg nicht nur Brummstall, Friequartier, Lock, sondern auch Torm genannt. Im Pfänderspiel hieß es „ick sitt in‘n Torm un flick min Hemd mit Sorgen“. Wem es gelang, dem Verlies zu entkommen, der türmte eben. Auch dieses Relikt aus dem Mittelalter wurde durch die Bombenangriffe des 2. Weltkrieges schwer beschädigt. Die Ruine wurde 1960 abgetragen.