Woche 01 2015
Der Winter im Wismarer Lindengarten lässt auch den Betrachter dieser im kalten Februar 1938 verschickten Ansichtskarte beim Anblick des alten schneebedeckten Wasserturms frösteln. Heute gehört das imposante Bauwerk aus der Schwedenzeit zu den letzten Zeugnissen der mittelalterlichen Befestigungsanlagen der alten Hansestadt. Schon ab Ende des 17. Jahrhunderts hatte man den ehemaligen Wehrturm zu einem Wasserturm umgebaut, weil sich die Wasserversorgung der Stadt bei militärischen Auseinandersetzungen als heikler strategischer Schwachpunkt erwiesen hatte und eben dieser Turm in der Nähe eines Wasserlaufs stand. Das kostbare Nass wurde durch ein mit Pferdestärken betriebenes Göpelwerk nach oben gepumpt und insbesondere nach dem Nordischen Krieg über die Holzpiepen in die Wasserkunst auf dem Markt geleitet. Immerhin bis 1873.