Woche 35 2016
Vor 105 Jahren begann im Wismarer Hafen die Technisierung der Kohleentladung von Schiffen. Die mechanische Kohleentladevorrichtung wurde im Bereich der 1911 gegründeten Kohlenhandelsgesellschaft m.b.H. an der Ostseite des Neuen Hafens, am Kohlenhafen gebaut und in Betrieb genommen. Die Mietzeit für diese Anlage begann am 1. April1911 und wurde auf 20 Jahre begrenzt. Die Kohleentladeanlage bestand aus zwei riesigen, 100 m langen, elektrisch angetriebenen und fahrbaren Krananlagen mit einer Spannweite von 61 m. Diese Anlage war von der Leipziger Firma Adolf Bleichert & Co. gebaut worden und war seinerzeit ein Meilenstein bei der technischen Entwicklung der Hafenanlage in Wismar. Land- und seeseitig befanden sich Verladedosiertrichter mit Siebvorrichtungen, welche die Kohlen nach den verschiedenen Körnungsgrößen und Qualitäten trennten. Die Umschlagsleistung betrug 3.200 Tonnen in 30 Stunden. Auf dem Bild ist der Frachtdampfer „Wismar“ zu sehen, ein Zeitdokument des Fotografen Ferdinand Hahn.