23 2018
Genau vor 111 Jahren entwarf der damalige Stararchitekt Dr.-Ing. Josef Stübben einen Bebauungsplan für ein neues Wohnviertel auf dem Gelände der Lübschenthor-Weide. Hermann Josef Stübben war ein deutscher Baumeister und Stadtplaner. Er wurde am 10. Februar 1845 in Hülchrath geboren und verstarb am 8. Dezember 1936 in Frankfurt am Main. Er studierte von 1864–1871 an der Berliner Bauakademie und kam durch seine Arbeit schnell zu Ruhm und Ansehen, so dass er sich ein Anwesen im noblen Stadtteil Berlin Grunewald leisten konnte. Als er 1907 den Bebauungsplan für das Wohnviertel Lübschethor- Weide entwarf, war er von 1904–1920 Geheimer Oberbaurat in Berlin. Der Wismarer Rat genehmigte diese Bebauung am 18. Mai 1909 unter der Bedingung, dass an dieser Stelle Arbeiterwohnungen gebaut werden sollen. Seinen Antrag, die Bauplätze sofort zu verkaufen lehnte der Rat aber ab. Am 18. Januar 1910 kam die Sache erneut zur Beschlussfassung und der Antrag wurde angenommen. Jedoch kam der Bebauungsplan nie zur vollen Umsetzung. Woran es lag, wissen wir leider nicht, möglicherweise waren der Baugrund oder die Vorbereitungen zum 1. Weltkrieg dafür verantwortlich. Bis heute haben sich die Gärten erhalten und das angrenzende Schilfgebiet bietet vielen Vögeln Brutplätze.