49 2018
Das Stadtgeschichtliche Museum im Schabbellhaus hat nach umfangreicher Renovierung wieder für Besucher geöffnet. Die Bierbrauerei ist über Jahrhunderte mit diesem Gebäude verbunden. Unser Bild zeigt den Briefkopf der Firma, die als Letzte in dem Gebäude Bier gebraut hat. Carl Koch, Sohn des Gutsbesitzers aus Dreveskirchen, ging neue Wege und blieb bis zu seinem Tod 1897 neugierig und innovativ. Er meldete mehrere Patente an, investierte in neue Technik und stellte sich dem Qualitätsurteil bei einigen internationalen Ausstellungen. Spitzenbier und Aushängeschild war das Porter. Bei der Ausstellung der Deutschen Landwirtschafts- Gesellschaft 1891 in Bremen wurden von den Veranstaltern Firmen gesucht, welche imstande sind, Bier zum Zwecke einer Seereise nach Amerika herzustellen. Vierzehn Teilnehmer haben sich beworben. Darunter waren Brauereien, die teilweise noch heute in Betrieb sind wie z.B. die Flensburger Brauerei, die königlich bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan und die Haake & Co. Bremen (später Haake-Beck Brauerei, heute Bremer Brauerei Beck). Die kleine Brauerei C. Koch aus Wismar beteiligte sich auch an dieser Ausschreibung. Die Jury kritisierte später, dass einige Preisträger ihre Biere mit „Erhaltungsmitteln“ auf lange Zeit haltbar gemacht haben. Die Wismarer Brauerei war nicht dabei. Qualität aus Wismar braucht das nicht!