Wismar Kaeldner 49 2020
Der Wismarer Meisterfotograf Ferdinand Hahn hinterließ uns auch dieses seltene Zeitdokument, eine Aufnahme vom Pfarrhaus St. Marien, die um 1930 entstanden ist. Im April 1945 wurden die Marienkirche und das benachbarte Pfarrhaus St. Marien durch Luftminen stark beschädigt. Von der Kirche ging die Dacheindeckung verloren und alle Gewölbe sowie das südliche Seitenschiff und die Südvorhalle stürzten ein. Auch das Pfarrhaus wurde ein Opfer der Bombennacht. Im Jahr 1951 wurde für die Gemeinde eine Notkirche errichtet, die anstelle des Pfarrhauses entstand. Den Entwurf für diese Kirche machte Otto Bartning. Die Neue Kirche, die nur eine Übergangslösung sein sollte, wurde teilweise aus den Trümmerziegeln des Pfarrhauses erbaut. Die sogenannte Notkirche sollte nur bis zum Wiederaufbau der Marienkirche fungieren, aber wie wir heute sehen, ist aus der Notkirche ein fester Bestandteil des Gemeindelebens in Wismar geworden. Letzter Bewohner des Pfarrhauses St. Marien war der Landessuperintendent Paul Hurtzig.